Was ist der Frauennotruf Mainz e.V.?
Wir sind eine Fach- und Beratungsstelle für Mädchen und Frauen sowie deren Bezugspersonen, die sexualisierte Gewalt erleben oder erlebt haben. Gemeinsam mit der Betroffenen suchen wir nach individuellen Lösungen für ihre Probleme. Wir geben Informationen über sexualisierte Gewalt, z.B. was solche Erlebnisse in vielen Mädchen und Frauen auslösen können. Wir unterstützen auch bei akuten Krisen und überlegen zusammen mögliche Strategien für einen stabilen Alltag.
Außerdem vermitteln wir je nach Bedarf Therapeutinnen oder Anwältinnen an hilfesuchende Mädchen und Frauen. Wir begleiten die Mädchen und Frauen auch zur Polizei oder zum Gericht, wenn sie sich fachliche Unterstützung wünschen.
Wer sind die Beraterinnen?
Anette Diehl
arbeitet schon seit 1987 beim Frauennotruf. Sie ist Trauma-Fachberaterin und hat verschiedene Weiterbildungen zum Thema Beratung gemacht. Besonders am Herzen liegen ihr die Themen Sexuelle Grenzverletzungen, Übergriffe und Gewalt.
Eva Jochmann
ist Dipl. Pädagogin und arbeitet seit 1993 – zuerst als ehrenamtliche und seit 2003 als hauptamtliche Mitarbeiterin - im Frauennotruf. Sie hat eine Zusatzausbildung als Beraterin und hat seit vielen Jahren Erfahrung in der Beratung von Frauen, Mädchen und deren Vertrauenspersonen.
Sabine Wollstädter
ist Erziehungswissenschaftlerin M.A., seit 2022 psychosoziale Prozessbegleiterin und arbeitet seit 2019 als hauptamtliche Beraterin beim Frauennotruf. In ihrem Studium hat sie sich bereits auf Mädchen- und Frauenarbeit im Rahmen der sexualisierte Gewalt konzentriert. Sie hat Erfahrung in der Sexual- und Erlebnispädagogik. Sie betreut u.a. das Thema sexualisierte Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen.
Emma Leonhardt
ist seit 2018 als Ehrenamtliche im Frauennotruf und seit 2021 nach einem Vollzeitpraktikum und einer Honorartätigkeit nun als hauptamtliche Beraterin und ausgebildete Kinderschutzkraft tätig. In ihrem Studium der Sozialen Arbeit B.A. hat sie sich bereits auf das Thema sexualisierte Gewalt konzentriert. Ihre Schwerpunkte sind u.a. die Beratung junger Frauen und sexuelle Belästigung in der Ausbildungswelt.
Melina Novosel
ist seit 2015 Teil des Frauennotruf Mainz - zunächst als Ehrenamtliche und Honorarkraft - und seit 2023 als hauptamtliche Mitarbeiterin tätig. Sie nimmt seit einigen Jahren an den Fortbildungen zum Thema sexualisierte Gewalt teil und konzentriert sich aktuell auf den Aufbau des Beratungsangebots für männliche Betroffene sowie Betroffene im Zusammenhang der (Geschlechts)Identität und Intersektionalität.
Zusätzlich sind bei uns zwei Frauen als Honorarkräfte und einige Frauen als ehrenamtliche Mitarbeiterinnen tätig.
Wen beraten wir?
Wir beraten Frauen und Mädchen ab 12 Jahren, die sexualisierte Gewalterfahrungen gemacht haben oder sich davon bedroht fühlen.
Unsere Beratung kann unabhängig davon in Anspruch genommen werden, wie lange die Gewalt zurückliegt. Ob es viele Jahre sind oder ganz aktuell passiert ist, jedes Mädchen und jede Frau kann sich von uns beraten lassen. Es ist nicht wichtig, ob Anzeige erstattet wurde oder nicht. Einige Mädchen und Frauen kommen auch genau bezüglich dieser Frage zu, lassen sich beraten und an eine Anwältin weitervermitteln.
Nicht nur Betroffene können zu uns kommen. Auch Angehörige, Freunde und Freundinnen und sonstige Bezugspersonen können bei uns Unterstützung erhalten. Hierbei geht es oft um Fragen zum Umgang miteinander, die Unterstützung der Betroffenen und die eigene Entlastung.
Darüber hinaus beraten wir auch Fachkräfte, wie z.B. LehrerInnen, PädagogInnen etc., die beruflich mit Betroffenen in Kontakt kommen und sich Hilfe und Unterstützung wünschen.
Und zu welchen Themen genau?
Wir beraten rund um das Thema sexualisierte Gewalt. Hierzu gehören sexuelle Belästigung, sexueller Missbrauch, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung.
Viele Mädchen und Frauen, die solche Gewalt erlebt haben, fühlen sich hilflos, erleben Ängste, sind angeekelt, geben sich selbst die Schuld und fühlen sich fremd im eigenen Körper. Jemand anderes hat über ihren Körper und ihren Willen bestimmt und ihnen die Selbstkontrolle genommen. Sie wissen nicht, was mit ihnen los ist und wie sie mit dem Erlebten umgehen sollen. Manche Frauen können erst viele Jahre später darüber sprechen.
Wir besprechen mit ihnen, was die Gewalt in Mädchen und Frauen auslösen kann und versuchen gemeinsam einen Umgang mit dem Erlebten zu finden. Ganz wichtig ist zu wissen, dass nicht die Betroffenen sondern der Täter schuld ist! Wir helfen, wenn die Erinnerungen ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen und unterstützen sie darin, wieder selbstbestimmt Kontrolle in ihren Alltag zu bringen.